Historischer Überblick

Die historischen Schützenbruderschaften haben ihren Ursprung in Nordfrankreich, Belgien und den Niederlanden. Im Rheinland wurden im Zeitraum von 1100 - 1200 ebenfalls Schützengilden und Schützenbruderschaften gegründet, die sich den "Heiligen Sebastianus" zu ihrem Schutzpatron wählten.

Nach dem sich im frühen Mittelalter in Teilen Europas bereits Schützenbruderschaften gegründet hatten, organisierten sich am Niederrhein und im Rheinland ebenfalls Bruderschaften, um ihre Dörfer und Höfe vor Übergriffen fremder Heere und vor allen Dingen gegen streunendes Gesindel und plündernde Landsknechte zu schützen.

Der Aufgabenbereich der Schützengilden und -bruderschaften innerhalb der Gemeindeordnung war fest umrissen. Sie hatten vor allem den Wach- und Sicherheitsdienst zu versehen. Bei Festlichkeiten, Jahrmärkten, Prozessionen und Feuersbrünsten sorgten sie für Ruhe und Ordnung. Die Schützengilden hatten damals Aufgaben, die heute von der Bundeswehr, Grenzschutzverbänden, Polizei, Feuerwehr und den Rettungsdiensten übernommen werden.

Daher kann man mit Recht sagen, das die Schützenbruderschaften die Geschichte des Mittelalters entscheidend mitgeformt und geprägt haben.

Auch in unserer Region und im Schatten der Abtei „Syburg“ gründeten sich Schützenbruderschaften z.B. im Jahre 1103 die Schützenbruderschaft St. Sebastianus in Mettmann, 1350 die Schützenbruderschaft "St. Sebastianus" zu Siegburg, die noch heute besteht und im Jahre 1604 die Schützenbruderschaft Oberdollendorf, die heute als Junggesellenschützenbruderschaft fortbesteht, sowie 1642, noch während des 30-jährigen Krieges, eine Bürgerwehr in Menden, die heutige Schützenbruderschaft "St. Sebastianus" Menden.

Schützengilden oder -bruderschaften waren örtliche Schutz- und Heimwehren, die aus Freiwilligen bestanden und von den Bürgern unterstützt wurden. Für die Männer zwischen 18 und 60 Jahren gab es die Verpflichtung, am Exerzierdienst und an der Schießausbildung teilzunehmen.